Sektorübersicht Finnland: CO2-Abscheidung
In Finnland hat man die CO2-Abscheidung als wichtiges Element zur Erreichung der nationalen Klimaziele erkannt, wobei sich der Schwerpunkt zunehmend von der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) auf die Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU) verlagert. Finnland hat gegenüber anderen Ländern einen Vorteil, da ein erheblicher Teil der CO2-Emissionen aus biobasierten Quellen stammt.
Von der Politik formulierte Ziele begünstigen die Entwicklung von Business Cases im Zusammenhang mit der CO2-Abscheidung. Der Erhalt und die Vermehrung von Kohlenstoffsenken hat sich angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung der riesigen Waldressourcen für die industrielle Nutzung als schwierig erwiesen. Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und Biokohle haben dieses Vakuum gefüllt und sind der Schlüssel zum Erreichen der Netto-Null-Ziele.
Aufgrund seines hohen Anteils an der Forstwirtschaft, der Zellstoff- und Papierindustrie, den Bioraffinerien und der Bioenergieerzeugung erzeugt Finnland erhebliche Mengen an biogenem CO2 aus einer relativ kleinen Anzahl großer Punktquellen. Das flächendeckende Hafen- und Schienennetz des Landes garantiert einen wirtschaftlichen Transport von den Kohlenstoffquellen zu den Verwertungsstandorten.
Die Regeln zur Berechnung von Treibhausgase ermöglichen es den Emittenten von biogenem CO2, ihre Emissionen zu verringern und gleichzeitig ihren Kohlenstoff für zusätzliche Einnahmen zu kommerzialisieren. Da die Produktion von synthetischem Methan, Methanol und SAF zunimmt, ist der erwartete zukünftige Bedarf an biogenem Kohlenstoff erheblich.